Der Bergkittel und seine Eleganz

Nichts ist markanter, als des Knappen Ehrenkleid.
Elegant und schlicht, kein bißchen zuviel.
Nie trägt er zu dick auf. Es ist des Trägers Ehrenkleid.
Überall, wo er ihn trägt, wirkt er paßend.
Schwarz wie die Nacht, schwarz, wie die kohle.


Der Kittel trägt auch die Insignien der Glaubenstreue in sich und zwar der heiligen Barbara.
Schauen wir uns ihn an , sehen wir ein Tuch über der Schulter, dieses war in alten Zeiten ein Staubtuch und sollte den träger vor herabfallenden Schmutz schützen.
Es hat aber auch 9 Zacken, die die Leiden der Barbara darstellen, bevor sie , von ihrem , Vater, zu Tode gebracht wurde.
3 Knopfreihen hat der Kittel , mit Schwarzen , oder goldfarbenen Knöpfen, diese Stellen die Dreifaltigkeit dar. Barbara hatte treu zu ihrem Bekenntnis gestanden, obwohl sie gemartert und eingesperrt wurde.
Zählen wir alle Knöpfe des Kittels, so ergeben sich 29 ( manchmal auch 28 ) knöpfe, diese bilden das Lebensalter der Barbara ab.
Am Ärmel sind kleine Zopfborten befestigt, sie symbolisieren die Dochte der Öllampen, mit dem der Bergmann ins dunkel einfuhr und das ihm den Weg zeigte. Es bedeutete für ihn das Leben und Brot.


Wer hat das U geklaut, oder weshalb werden aus vielen B.U.V ein B.V ?

Nein, es wurde nicht gestolen, aber das verschwinden des Us ist ein zeichen des Wandels. Viele Vereine wurden um die 1800 bis 1900 gegründet , um Bergleute zu unterstützen, die verunfallten oder krank wurden.
Weiterhin sollten sie den Hinterbliebenen als eine Auffangstation dienen.
Der Grund: Zu der Zeit war das Sozialsystem noch nicht ausgeprägt und viele Industriearbeiter standen vor dem Aus, wenn sie verunfallten, oder entlaßen wurden.
Hier sprangen die Unterstützungsvereine in die Bresche. Die Bergleute gründeten sie, in Verbindung mit einer Unterstützungskaße ( in der jedes Mitglied einzahlte).
Durch die beßere Sozialversorgung und Veränderungen gesellschaftlicher Art, trat das Unterstützungselement in den Hintergrund und die Traditionsbewahrung in den Vordergrund.
Gerade jetzt, wo es kein aktiven Steinkohlebergbau mehr gibt , ist die Tradition es wert überliefert zu werden. Und genau das verdeutlicht die Umbenennung


Bergleute Fahren und das zu Fuß ?

Wenn man zu Besuch in einer Zeche ist, findet man oft eine Liste, der Leute, die ein und ausgefahren sind. Ein Begriff macht dann stutzig, den der Einfahrt zu Fuß.
Fahren heißt nicht, daß man mit einem Fahrzeug unterwegs ist, sondern stammt aus dem Mittelalter.
Die Fahrt an sich besagt, daß man sich von einem Ort zum anderen bewegt, unabh ängig von der Art, wie das geschieht.
Deshalb wird auch von fahrenden Gesellen ,dem fahrenden Volk,Wallfahrt,einer Seilfahrt und eben der Einfahrt zu Fuß gesprochen
.


Das verlorene Glück

In manchen Berichten kann man hören, daß der Gruß Glückauf, mit einem AUF!! beantwortet wird
. Die Erklärung ist : Untertage ist es sehr laut und die Verständigung schwierig.
Zu lange Worte behindern die Kommunikation, so daß sich der Bergmann eine knappe, aber prägnante Sprache angewöhnt hat. Jedes Wort, das nicht gesprochen wird, kann auch nicht mißverstanden werden.
Diese Eigenschaft, ist auch noch bei den Knappen alten Schlages zu finden, wenn man sie übertage antrifft. Er spricht recht kurz und unterl äßt jegliche zier beim sprechen.
Und so steckt er dann lieber seine ganze Energie in das AUF !!!


Der Herr der Berge

Er ist der Geist der Natur, Rübezahl nannten ihn die Spötter , der im Riesengebirge lebt und über die Berge wacht.
Von der Schlechtigkeit der Menschen vertrieben , zog er sich in das Gebirge zurück und hält wacht, ob da die Menschen in ihr Herz schauen und sich zum Guten bekehren.
So denn sie dieses getan haben, wird er aus dem Berg steigen.
Doch soll man sich hüten ihn zu verspotten und auch nicht respektlos in die Berge steigen.
Tust du es doch, wird er erscheinen und dich richten , mit deiner eigenen Bosheit.


Der Frosch

Lebende Frösche gibt es untertage nicht, aber eine Öllampe , die diesen Namen trägt.

Entwickelt hat sich dieser Lampentyp im 14.jh, der aus einer flachen Schale , einem Docht, einen Hacken ( an diesem wurde die Lampe getragen und im Felsen aufgehä ngt ) und einer kleinen Ausbuchtung an der Schale besteht.
Waren die ersten Modelle noch offen, entwickelte sich daraus der geschlossene Frosch, indem eine Abdeckung ü ber der Schale befestigt wurde, so daß nur noch der doch herausragte.

Vermutlich kam es zu der Benennung, da die Lampenform an einen (sitzenden) Frosch erinnert.


Bergbaumuseum BV-Kleinzeche Max Rehfeld e.V.

auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Adolf von Hansemann

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schlaegel und eisen
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